Gehen bei den traditionsreichen „Lichtspielen Höchst“ bald die Lichter aus? Durch die fortschreitende Digitalisierung der Filme und die Anforderungen der Verleiher ist das Kino in Höchst i.Odw gezwungen umzurüsten, damit es weiterhin aktuelle Filmangebote präsentieren kann. Die Betreiberfamilie kann die erforderliche Investition von nach eigenen Angaben 100.000€ zur Digitalisierung ihrer beiden Kinosäle nicht aus eigenen Mitteln aufbringen; die Schließung des Kinos droht. Ein entsprechender Antrag auf Fördermittel bei der Filmförderungsanstalt in Berlin (FFA) wurde abgelehnt. Lieselotte und Hans Pausar legten Widerspruch zu diesem Bescheid ein und baten Dr. Jens Zimmermann (MdB) um Unterstützung.
„Das Kino in Höchst ist eines der letzten beiden Kinos im Odenwaldkreis. Die Schließung dieses Kinos würde die strukturellen Nachteile des ländlich geprägten Odenwaldkreises weiter vorantreiben. Der Erhalt und die Entwicklung des Kulturangebots im Odenwald liegen mir sehr am Herzen“, so Zimmermann. Unterstützend wandte sich Zimmermann auch in einem Schreiben an die Filmförderanstalt in Berlin mit der Bitte um wohlwollende Prüfung des Widerspruchs.
Bisher blieb kleineren Kinos wie den „Lichtspielen Höchst“, die die Mindestförder-Voraussetzungen nicht erfüllen konnten, eine Förderung oftmals verwehrt.
Zimmermann und der SPD ist es ein besonderes Anliegen, das Kino als kulturellen und sozialen Ort in der Fläche zu unterstützen. Die SPD möchte deshalb in das Förderprogramm zur Kinodigitalisierung auch kleinere Kinos einbeziehen. Der Koalitionsvertrag sieht vor, die vielfältige Kinolandschaft im Ganzen zu erhalten. In das erfolgreiche Förderprogramm zur Kinodigitalisierung sollen auch solche Kinos einbezogen werden, die als Kulturort eine besondere Funktion wahrnehmen und seither die Mindestfördervoraussetzungen nicht erfüllen konnten.
„Diese Formulierung wurde für Kinos wie das in Höchst und viele andere kleine Kinos, die davon betroffen sind, in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Daher sollte dieser Teil jetzt auch entsprechend umgesetzt werden“, schreibt Zimmermann in einem Brief an die zuständige Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters (CDU). In seinem Schreiben an die Staatsministerin weist Zimmermann auch auf die Dringlichkeit dieser Thematik hin. „Die kleinen Kinos sind jetzt von der Problematik betroffen, eine schnellstmögliche Umsetzung dieses Themas wäre wünschenswert“, betont Zimmermann abschließend.
Ebenfalls unterstützen das Anliegen der Familie Pausar, der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Siebel, der Erste Kreisbeigeordnete des Odenwaldkreises Oliver Grobeis und der Bürgermeister der Gemeinde Höchst, Horst Bitsch. Auch SPD-Landtagsabgeordneter Rüdiger Holschuh hat seine Unterstützung zugesagt.