Vor einem Jahr wurden Bundes- und Landesparlament neu gewählt. Seitdem vertreten zwei neue Abgeordnete den Landkreis Odenwald in den Parlamenten: Dr. Jens Zimmermann im Deutschen Bundestag und Rüdiger Holschuh im Hessischen Landtag. Zum Jahrestag der Wahl werfen die beiden Abgeordneten für den Odenwaldkreis einen Blick zurück und zeichnen ihre politische Agenda für die nächsten Jahre.
„Ich freue mich, dass wir im Odenwald Hand in Hand und seit Mai unter einem Dach für die politische Vertretung des Landkreises in Wiesbaden und Berlin arbeiten können“, findet Zimmermann und begrüßt, dass die Abgeordneten mit der SPD eine Bürogemeinschaft in Erbach eingerichtet haben. Zustimmung findet er bei seinem Kollegen Holschuh: „Mit dem Umzug und der Eröffnung sind wir beide angekommen“, ergänzt er die Arbeitssituation. „Die Wege unter unseren Mitarbeitern sind kurz und wir sind ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger. Gerade letztes Wochenende hat sich das gemeinsame Büro bewiesen. Die zentrale Lage des Büros und unser Team haben die Beteiligung am Erbacher Kerwemarkt perfekt gemacht“, blickt er begeistert auf letzten Sonntag zurück.
Politisch wollen beide natürlich noch viel erreichen und bei der ersten Wahlperiode soll es nicht bleiben. Für Zimmermann ist die tragende Säule seiner Arbeit, für die Menschen ansprechbar zu sein. „Wir entscheiden in Berlin sehr viel, was das Leben der Menschen verändert und unser Land gerechter und sozialer macht. Doch man muss die politische Entscheidung auch erklären und vor Ort verdeutlichen.“ Zimmermann und Holschuh sind deshalb viel unterwegs. Über 500 Termine können die beiden in ihren Wahlkreisen im Terminkalender verzeichnen. „Wir treffen uns natürlich oft“, meint Zimmermann. “Manchmal würde sich eine Fahrgemeinschaft anbieten, wenn es von Veranstaltung zu Veranstaltung am Wochenende geht“, fügt er augenzwinkernd hinzu. “Doch gerade das hilft, wenn man gemeinsame Projekte voranbringen will und Probleme lösen möchte“, ergänzt Holschuh. Als Beispiel führen die beiden das Kino in Höchst an. “Hier haben wir versucht, alle finanziellen Mittel in den Odenwald zu lenken – aus Berlin und aus Wiesbaden“, so Holschuh. Gemeinsam stehen sie an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. So hat Zimmermann sich zum Beispiel für die Beschäftigten des Unternehmens Trelleborg eingesetzt, Holschuh führte erst kürzlich ein Gespräch im Gesundheitszentrum Odenwald. Immer wieder gehen sie vor Ort und suchen das Gespräch mit den Betriebsräten. “Wir wollen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wissen: Unsere Abgeordneten helfen, wo es geht“, meinen beide.
Lokale Themen, Bürgernähe und Erreichbarkeit sind Überschriften, die über dem ersten Jahr für die beiden stehen. Die zwei Sozialdemokraten sind auch in den Parteigremien stark engagiert. In Berlin sei die SPD nach der Wahl gut aufgestellt, meint Zimmermann zur Bundesebene. „Wir setzen die Themen in der Koalition und sind, zumindest politisch, der stärkere Partner“, stellt er selbstbewusst fest. „Das Beispiel im Bund zeigt, dass es Hessen mit einer Regierungsbeteiligung der SPD besser gehen könnte, politisch müsste in unserem Land einiges verändert werden“, konstatiert der Landtagsabgeordnete. „Unsere Kommunen stehen mittlerweile da wie Schutzschirmkommunen, ihr Gestaltungsspielraum wird beschnitten. Gerade für eine Region wie den Odenwald, die auch mit dem demographischen Wandel zu kämpfen hat und ihre Attraktivität erhalten muss, ist dies ein Schlag ins Gesicht. Kommunen brauchen finanzielle Unterstützung“, fordert der SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Odenwald. Zustimmung findet das von Jens Zimmermann, auch er ist in der Kommunalpolitik verwurzelt, und setzt sich für eine gute Finanzausstattung ein. „Die Neuordnung der Finanzbeziehung zwischen Bund und Land ist in Berlin eine große Herausforderung und für die nächsten Jahre die Mammutaufgabe in der Großen Koalition“, schließt er den politischen Dialog der beiden Abgeordneten.